Roman Seelenbrandt Shortstory


Entscheide Dich oder liebe mich

Teil 8


Während Sabine gerade den Swingerklub betritt, sitzt Michael schon den dritten Tag an seiner Präsentationsarbeit, die er Montag vor seinem Chef vortragen muss. Michael ist ziemlich ruhig in diesem Augenblick, er geht davon aus, dass Sabine sich gut amüsiert. Da er Sabine ziemlich gerne hat oder besser gesagt liebt, hat er keine Ahnung von ihrer Doppelmoral. Wie bereits erwähnt, ist er sich im klaren, dass sie viele Charaktere aufzuweisen hat, mit denen sie ihre Mitmenschen heimsucht. Die Gesellschaft von Alex seinem Bekanntenkreis, beäugelt er immer schon sehr skeptisch. Dass es aber solch gravierende Übertretung einer liebesbeziehungstechnischen Würde geben würde, diesem könne selbst er sich nicht vorstellen. Natürlich ist in jedem Abend in dem Sabine ohne ihn ihr Glück sucht, immer ein wenig Wehmut vorhanden, doch die oft spürbare Verbundenheit und Wärme für seine Person lässt seine Psyche in oftmals mehrheitlicher positiven Stimmung ruhen.

Wenn man eine Frau liebt, dann sollte man ihr auch Vertrauen schenken, denn sonst kann man sich das Gefühl von Liebe auch in die Haare schmieren. Als er einen Moment durchschnauft, genehmigt er sich ein Glas Wein und Kerzenschein, er denkt jetzt an seine mit Sabine schönsten geteilten Momente. Er hat keine Ahnung, in welcher Form sich Sabine in dieser Sekunde auslebt, doch er sieht in den Träumen, die in seiner Kerze erhellten, blickenden Augen ihr schönes lächeln. Sein Glas Wein genießt er in jedem Schluck, als würde Sabine ihn Gesellschaft leisten und sich um sein wohl, speis und trank kümmern. Keine Ahnung von dem wie Sabine sich gerade auslebt, genießt er die Bilder der Vergangenheit, die an ihn vorbeiziehen.

Der erste Blickkontakt, die Art wie er Sabine zum ersten mal ansprach, der erste Drink mit ihr, das erste mal mit ihr im Auto, das erste Abendessen, die erste Nacht, der erste Urlaub, die Feiertage und ein wenig mehr Erinnerungen. Verweilen in seinen Gedanken. Mittlerweile ist sein zweites Weinglas ausgetrunken, er schaut auf die Uhr, die aber so scheint es würde die Zeit still stehen lassen, denn es ist erst halb zwei Uhr morgens. Michael sagt sich, dass er den Rest für seine Arbeit, am morgigen Sonntag erledigen wird, in der Hoffnung Sabine wäre mal wieder ein Tag daheim um ihm Gesellschaft zu leisten. Weiterhin unbehelligt von Sabines derzeitigen Aktivität im Swingerklub, empfindet Michael tiefes Begehren für seine große Liebe.

Denn in seinen Gedanken träumt er von den schönsten Momenten mit seiner Sabine, die über weite Strecken doch sehr angenehmen Einfluss auf Michael in den letzten Jahren ausgeübt hat. So hat er seinen Alkoholkonsum stark reduziert sowie das Party Drogen missbrauchen völlig aufgegeben. Auch wenn Sabine sich nicht ihrer Worte die sie an ihn richtet, verhält, glaubt er das sie sich um ihn sorgt. Sabine, die ab und zu auf Partys über die Stränge schlägt, hier und da ein wenig zu viel trinkt und auch immer noch Drogen nutzt, ist in ihren Worten dennoch reifer und eigentlich sehr viel vernünftiger als es jetzt auch gerade wieder den Anschein hat. Dennoch liebt er sie sehr


und die im Mai anstehende Hochzeit mit ihr, fiebert er förmlich entgegen, dennoch möchte er sich in der kommenden Woche bei einem vornehmen Abendessen mit ich ihr noch einmal aussprechen. Er ist etwas altmodisch, wenn auch sehr tolerant und offenherzig, er möchte nach der Hochzeit länger glücklich sein, als nur ein halbes Jahr.